Internationaler Eishockeyverband

Rückblick Gruppe B

Rückblick Gruppe B

Kanada sichert sich souverän den Gruppensieg

Publiziert 18.05.2017 00:03 GMT+2 | Autor Hermann Graßl
Rückblick Gruppe B
Puck im Blitzlicht des Geschehens. Foto: Matt Zambonin / HHOF-IIHF Images
Frankreich, Kanada, Tschechien, Finnland, Schweiz, Norwegen, Weißrussland und Slowenien trafen in der anderen Gruppe in Paris aufeinander.

Die Kanadier marschierten unangefochten an die Spitze der Vorrunde und mussten sich lediglich der Schweiz in einem Overtime Krimi geschlagen geben.

Team Slowenien, das im letzten Jahr den Aufstieg in die Weltgruppe geschafft hat, muss leider wieder den Weg in die Zweitklassigkeit antreten.

Von den bisher statistisch erfassten Zuschauern in beiden Spielorten strömten aktuell 209.330 begeisterte Fans zu den Spielen in Paris, der Durchschnitt pro Spiel betrug dabei 7.476 Zuschauer. Mit diesem Wert wurde der letztjährige Zeitspielort St. Petersburg bereits weit übertroffen.

Aufgrund der dort nun anstehenden Viertelfinalpaarungen wie Russland gegen Tschechien und Schweden gegen die Schweiz ist in Paris wohl noch ein weiterer Anstieg der Zuschauerzahlen zu erwarten, was dem Turnier nur gut tut.

Gleich zu Beginn gab es ein sportliches Highlight zu bewundern, als die Top Nationen Kanada und Tschechien aufeinander trafen, quasi ein vorgezogenes Endspiel zum frühen Turnierzeitpunkt.

In dieser Partie zeigten die Ahornblätter dem 12 fachen Weltmeister aus der Tschechei die Grenzen auf und besiegten sie mit 4:1. Vor einer stattlichen Kulisse von 8.834 Zuschauern waren die Kanadier jederzeit Herr auf dem Eis, konnten aber erst kurz vor Schluss den klaren Erfolg sicherstellen.

Ohne Mühe marschierten die Kanadier dann durch das Turnier mit zwei Shutouts für ihren Goalie gegen Weißrussland (5:0) und Norwegen (6:0). Das deutliche 7:2 gegen Slowenien war erwartbar.

In der Partie gegen den Gastgeber aus Frankreich taten sich die Ahornblätter unerwartet schwer und mühten sich mit einem denkbar knappen 3:2 Sieg, der erst im letzten Drittel feststand. 14.510 Zuschauer waren eine würdige Kulisse für diese Begegnung.

Einziger Wermutstropfen war die nicht eingeplante Niederlage gegen die starken Schweizer, die mit 2:3 endete, obwohl man sich hier sogar mit 2:0 auf der Siegerstraße wähnte.

Im Abschlussspiel gegen Finnland zeigte Kanada wieder seinen wahren Charakter mit einem klaren 5:2 Sieg, was mit 18 Zählern den Gruppensieg mehr als untermauerte.

Der Co-Gastgeber gab beim Heim Debüt eine sehr gute Figur ab und scheiterte trotz 4 Erfolge an der Viertelfinalteilnahmen nur knapp. Herausragend waren die 2 sensationellen Siege gegen Finnland (4:1) und die Schweiz (4:3). Das Spiel gegen Finnland besuchten 11.433 Zuschauer. Mit dem Ausscheiden in der Vorrunde verabschieden sich auch hochkarätige Spieler von der großen Bühne und machen Platz für neue Mitstreiter.

Das Team aus der Schweiz überraschte mit einem fantastischen zweiten Platz in der Endabrechnung der Vorrunde. Nach einem holprigen Start gegen den Neuling Slowenien fanden die Schweizer mehr und mehr zueinander und entwickelten sich zu einer eingeschweißten Einheit.

Im Abschlussmatch gegen Tschechien festigten sie schließlich ihre hervorragende Tabellenposition, was ihnen nun ein Viertelfinalmatch gegen die hoch gehandelten Schweden beschert.

Finnland hätte man wohl seitens der Experten höher gehandelt; am Ende ist nur der 4. Platz herausgesprungen, was nun einen Transfer nach Köln nach sich zieht, wo sie im Viertelfinale gegen die USA antreten müssen am 18.5. um 16.15.

Die Finnen werden nun wohl mehr als bestrebt sein, ihre letztjährige Finalpleite gegen Kanada wettzumachen und über einen Sieg gegen die US-Boys den ersten Schritt in diese Richtung zu unternehmen.

Team Tschechien konnte zwar den dritten Platz in der Gruppe B verbuchen, hatte es aber selbst in der Hand, ein noch besseres Ergebnis gegen die Schweizer in ihrem letzten Match zu erspielen. Letztlich sparen sie sich nun unnötige Reiseanstrengungen und warten gespannt auf ihren alten Rivalen, dem Team Russland. Die bisherigen Begegnungen dieser beiden Ostblockgiganten verspricht ein Klassiker in Paris zu werden.

Bei den Face-off leaders steht der Kanadier Ryan O Reilly mit einer super Quote von fast 68 % ganz oben an zweiter Stelle der Statistiken. Darüber hinaus sind die beiden Teamkollegen Travis Konecny und Nate Mackinnon bei den Assist Leaders fast an vorderster Front zu vermerken.

In der Liste der defencemen scoring leaders taucht Tyson Barrie an zweiter Stelle auf, Mackinnon hat sich als viertbester scoring leader bisher einen Namen gemacht.

Absolut erwähnenswert ist die Tatsache, dass der Franzose Stephane da Costa für sein Heimatland bis dato den Sonnenplatz bei den goal scoring leaders einnimmt. Sein Teamkollege Yohann Auvitu erarbeitete sich einen ausgezeichneten sechsten Platz bei den plus-minus leaders; außerdem nimmt er bei den defencemen scoring leaders einen nicht für möglich gehaltenen dritten Rang ein.

Es wird sehr interessant zu beobachten sein, wie sich das russische Team im Match gegen die Tschechen aus der Affäre ziehen werden, da die 3:5 Niederlage gegen die USA sicher noch in ihren Knochen steckt und wie ein Stachel sitzt, hatte man doch sicher mit Rang 1 in ihrer Gruppe spekuliert.

Das Duell Schweden gegen die Schweiz ist ebenfalls von Brisanz gekennzeichnet, wollen doch die Schweizer nahtlos an ihre gute Vorrunde anknüpfen und noch nach Höherem streben.

 

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