Internationaler Eishockeyverband

Asterix auf Eishockey Art

Asterix auf Eishockey Art

Aufstieg der KHL mit schwarzem Gold

Publiziert 28.04.2017 21:05 GMT+2 | Autor Lucas Aykroyd
Asterix auf Eishockey Art
Wie Asterix und Obelix in der Wüste "schwarzes Gold" finden, kam 2008 die ölfinanzierte KHL aus Russland. Fotos: Editions Albert René, Alexei Kudenko / RIA Novosti
Mit Hilfe von Petrodollars ließ die KHL Spieler und Fans 2008 nach Russland strömen. Metaphorisch gesprochen war es wie bei Asterix, der Öl in der Wüste findet.

Auf dem Weg zur 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft publizieren wir jeden Tag einen Artikel, in dem wir augenzwinkernd Vergleiche zwischen den Asterix-Comics und berühmten Aspekten der Geschichte des internationalen Eishockeys anstellen.

Einige Teams werden bei der Weltmeisterschaft gespickt sein mit Profis aus der Kontinental Hockey League – man denke nur an das Spiel Russland gegen Lettland am 15. Mai in Köln. Eine großartige Gelegenheit, die öligen Wurzeln der Liga unter die Lupe zu nehmen.

Als Nachfolgerin der alten russischen Superliga hatte die KHL große Ambitionen: Sie bot höhere Gehälter, besser laufende Clubs und neue Arenen, um nicht nur russische Stars anzulocken, sondern auch Spieler aus anderen Eishockey-Nationen. Wie der Druide Miraculix, der im Asterix-Band „Die Odyssee“ enthüllt, dass Steinöl ein essentieller Bestandteil seines Zaubertranks ist, so hätte die KHL ohne Öl und Gas nicht starten können.

Zum Beispiel war Alexander Medvedev, stellvertretender Vorstand des russischen Energie-Konzerns Gazprom, von 2008 bis 2014 Präsident der KHL. Er leitete auch den Spitzenverein SKA St. Petersburg und repräsentierte Russland von 2008 bis 2012 im IIHF Council. Der Traditionsklub ZSKA Moskau wurde von Rosneft gekauft, der staatseignen Ölfirma. „Neft“, das russische Wort für Öl, findet sich auch in den Vereinsnamen von Neftekhimik Niznekamsk oder in Sponsorennamen vieler Teams.

Mit Sitz in Russland ist diese Liga zu einem internationalen Schaufenster geworden. Ähnlich wie Asterix und Obelix in der Wüste im Nahen Osten auf Assyrer, Hethiter und Meden treffen, können Fans in der KHL 29 Vereine aus acht Ländern sehen: Weißrussland, China, Kroatien, Finnland, Kasachstan, Lettland, Russland und Slowakei.

Im Asterix-Band bringt eine Fliege eine Nachricht zum Chef des Geheimdienstes von Julius Cäsar und landet in seiner Suppe. Während Fans ursprünglich befürchteten, die KHL würde fässerweise Talente absaugen, war der tatsächliche Abfluss eher ein Ärgernis wie eine Fliege - oder ein Haar - in der Suppe. Die Liga, obwohl mit talentierten Spielern gespickt, war am besten darin, ältere NHL-Legenden an wie Jaromir Jagr, Sergei Fyodorov und Pavel Datsyuk anzuziehen (auch bekannt als fossile Brennstoffe). Topscorer wie Ilya Kovalchuk und Alexander Radulov waren Ausnahmen von der Regel.

Wie die Bienen, die mit Hönig überdeckte römische Bösewichte verfolgen, tendieren Eishockey-Spieler dazu, Geld hinterher zu jagen. Seit der Ölpreis 2014 gefallen ist, zieht es KHL-trainierte Russen verstärkt in die NHL, von Chicagos Artemi Panarin über Washingtons Yevgeni Kuznetsov bis zu Torontos Nikita Zaitsev. KHL-Fans können aber aufatmen. Miraculix findet zwar heraus, dass Steinöl im Zaubertrank durch Roterübensaft ersetzt werden kann, doch es gibt keinen Ersatz für Olympische Spiele. Einige russische Stars werden vermutlich in der nächsten Saison in der KHL bleiben, um ihre Chancen zu verbessern, im Februar in Südkorea dabei zu sein.

Eine Serie in 17 Teilen zur 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft, deren offizielle Maskottchen Asterix und Obelix sind. Klicken Sie auf News, um zu den Geschichten zu gelangen.

 

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