Internationaler Eishockeyverband

Asterix auf Eishockey Art

Asterix auf Eishockey Art

Als Weißrussland Schwedens Lorbeeren stahl

Publiziert 29.04.2017 23:08 GMT+2 | Autor Lucas Aykroyd
Asterix auf Eishockey Art
Wie Asterix und Obelix Cäsars Lorbeerkranz stehlen, so klaute Weißrussland 2002 bei Olympia den Sieg von Schweden! Fotos: Editions Albert René, Dave Sandford
Cäsars Lorbeeren aus seinem bewachten Palast zu klauen, scheint ziemlich aussichtslos zu sein. Wie der Sieg Weißrusslands über Schweden bei Olympia 2002.

Auf dem Weg zur 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft publizieren wir jeden Tag einen Artikel, in dem wir augenzwinkernd Vergleiche zwischen den Asterix-Comics und berühmten Aspekten der Geschichte des internationalen Eishockeys anstellen.

Bald wird Weißrusslands Weltmeisterschafts-Reise in Paris beginnen. Eine Gelegenheit für uns, den größten Moment in der weißrussischen Eishockey-Geschichte zu ehren.

Als die frühere Sowjet-Republik 2002 in Salt Lake City auf Schweden traf, sprach man von einer ungleichen Paarung. Weißrussland hatte sein Olympia-Debüt 1998 mit Platz sieben abgeschossen und in der Weltrangliste nach der WM im selben Jahr den achten Rang belegt. In der Hauptstadt von Utah verlor das Team 4:6 gegen Russland und jeweils 1:8 gegen Finnland und die USA. Schweden war währenddessen die Sahne-Mannschaft der Winterspiele. Angeführt von Mats Sundin, Nicklas Lidström und Daniel Alfredsson schlugen die Tre Kronor Kanada mit 5:2, Tschechien mit 2:1 und Deutschland mit 7:1.

Im Asterix-Band wettet Chef Majestix mit seinem eingebildeten Schwager, Asterix und Obelix würden in Rom Cäsars Lorbeerkranz stehlen und mit ihm ein Ragout würzen. Ähnlich unwahrscheinlich erschien 2002 die Vorstellung, dass Weißrussland Schweden schlagen könnte. Unsere beiden Maskottchen verkaufen sich selbst als Sklaven, um in Cäsars Palast zu gelangen. Unauffällig verhielt sich auch Weißrusslands Coach Vladimir Krikunov vor der Partie gegen Schweden am 20. Februar. Er verlor bei einer Wette sogar eine Flasche Cognac, weil er darauf gesetzt hatte, dass sein eigenes Team verlieren würde.

Schweden hatte im E-Center in der Torschuss-Statistik einen Vorteil von 47:19, es trafen Lidström, Sundin und Michael Nylander. Goalie Andrei Mezin machte das Spiel seines Lebens, und Oleg Romanov, Dimitri Dudik und Andrei Kovalev waren für Weißrussland erfolgreich. So stand es 3:3.

Die IIHF-Website beschrieb den dramatischen Wendepunkt des Spiels so: „Vladimir Kopat erzielte den Siegtreffer mit einem irren Schuss, als im dritten Drittel noch 2:24 Minuten auf der Uhr standen. Der weißrussische Verteidiger feuerte einen hohen Schuss zwischen der roten und blauen Linie in Richtung des schwedischen Torhüters Tommy Salo, der nicht wusste, wie er es regeln sollte. Der Puck traf Salo an der Maske, sprang über seinen Kopf und tropfte über die Torlinie.“

Beim Teutates! Es war die zweitgrößte Überraschung in der IIHF-Geschichte nach dem amerikanischen „Miracle on Ice“-Sieg gegen die Sowjetunion 1980 in Lake Placid.

„Manchmal schießt sogar ein Gewehr ohne Patronen, wie wir heute“, sagte Mezin. „Sie waren nicht hungrig nach Toren. Ich glaube, wir haben sie mental geschlagen.“

Und wie Kopat den Knock-out-Punch lieferte, so haut Miraculix schließlich seinem Schwager um, da dieser sich herablassend darüber beklagt, das Lorbeerkranz-Ragout sei verkocht. (Cäsar musste bei seinem nächsten Triumph einen Petersilie-Kranz tragen. Die Schweden erwischte es schlimmer, die Zeitungen in der Heimat nannten die Tre-Kronor-Stars „Verräter“ und zeigten Bilder ihrer Gesichter und der jeweiligen NHL-Gehälter).

In den vergangenen Jahren hat das weißrussische Eishockey Fortschritte gemacht und mehr Highlights gesetzt. Die rot-grüne Mannschaft kam 2014 bei der WM auf heimischem Eis in Minsk ins Viertelfinale und die wiederholte diese Großtat 2015. Es wird dennoch schwer sein, den Erfolg von Salt Lake City zu überbieten.

Eine Serie in 17 Teilen zur 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft, deren offizielle Maskottchen Asterix und Obelix sind. Klicken Sie auf News, um zu den Geschichten zu gelangen.

 

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