Internationaler Eishockeyverband

Asterix auf Eishockey Art

Asterix auf Eishockey Art

Die wilde Gold-Jagd der Slowakei

Publiziert 02.05.2017 22:30 GMT+2 | Autor Lucas Aykroyd
Asterix auf Eishockey Art
Asterix‘ Versuch, einen Kessel voller Geld wiederzufinden, wirkt so aussichtlos wie der slowakische Angriff auf WM-Gold 2002! Fotos: Editions Albert René, City-Press
2002 gewannen die Slowaken ihre erste und bisher einzige WM. Es war ein wilder Lauf, der an Asterix‘ Suche nach einem Kupferkessel voller Geld erinnert.

Auf dem Weg zur 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft publizieren wir jeden Tag einen Artikel, in dem wir augenzwinkernd Vergleiche zwischen den Asterix-Comics und berühmten Aspekten der Geschichte des internationalen Eishockeys anstellen.

Als das Turnier 2002 in Schweden begann, erschien es unwahrscheinlich, dass die Slowakei oben landen würde. Sie hatte zwar große Fortschritte gemacht seit ihrem Debüt im C Pool 1994. Ihr bis dahin größter Erfolg war eine Silbermedaille 2000 in Sankt Petersburg, als die Slowaken das Finale gegen Tschechien 3:5 verloren. 2002 wollten die Tschechen mit Jaromir Jagr und Pavel Patera im Aufgebot den vierten Titel nacheinander holen. Die Kanadier, Finnen und Schweden hatten ebenfalls starke Kader. Und bei den Olympischen Spielen 2002 waren die Slowaken wie viele römische Legionäre in den Asterix-Comics auf der Nase gelandet, als sie das Turnier nur auf Platz 13 abschlossen.

Die Versuche von Asterix und Obelix, einen gestohlenen Kupferkessel voller Sesterzen wiederzufinden, die ein gallischer Häuptling ihnen anvertraut hat, erscheinen ebenso wenig erfolgversprechend wie der Angriff der Slowakei auf Gold. In „Asterix und der Kupferkessel“ attackieren die Comic-Helden Piraten, versuchen unter anderem mit dem Verkauf von gebratenen Wildschweinen und Pferdewetten Geld zu verdienen.

2002 gewannen die Slowaken in der Vorrunde knapp 5:4 gegen Underdog Ukraine und verloren 1:3 gegen Finnland, beim Belenos! Ihr Auftritt in der Qualifikationsrunde war allerdings schon erfolgreicher als Asterix‘ und Obelix‘ Einsätze als Preisboxer und Schauspieler. Die Slowaken schlugen Schweden 2:1 und schlossen die Gruppenphase mit einem 6:4 gegen Russland ab. Plötzlich begann das von Jan Filc trainierte Team mit Miroslav Satan, Zigmund Palffy und Peter Bondra besser zu duften als die nach Zwiebeln riechenden Münzen, die Asterix aufzuspüren versucht. (Sie riechen nach Zwiebeln, da im Kupferkessel vorher Zwiebelsuppe gekocht wurde, es ist kein Kommentar zur slowakischen Küche!)

Die K.o.-Runde verlief wild wie der finale Schwertkampf an einer Steilküste zwischen Asterix und dem Comic-Bösewicht. Im Viertelfinale schlugen die Slowaken Kanada 3:2 und Schweden im Halbfinale ebenfalls 3:2, letzteres Ergebnis kam durch Shoot-out-Tor von Palffy zu Stande. Im Spiel um Gold in Göteborg gegen die von Boris Mikhailov gecoachten, defensiv eingestellten Russen schoss Bondra nach Pass von Palffy 1:40 Minuten vor Ende den 4:3-Siegtreffer.

Die Spieler feierten den Erfolg wild, General Manager Peter Stastny hatten Tränen in den Augen. Goalie Jan Lasak und andere Spieler küssten das Eis. Satan schloss das Turnier mit 13 Punkten als bester Scorer ab (so viel zur Unglückszahl 13). Als Bondra aufgefordert wurde, den Erfolg mit einem Stanley-Cup-Triumph zu vergleichen, entgegnete er: „Der Cup wird in einer Stadt gefeiert, dieser hier gehört einer ganzen Nation.“

Asterix und Obelix feiern am Ende ihres Abenteuers beim traditionellen Dorf-Bankett, die Slowaken hatten eine doppelte Party. Die Veranstalter organisierten für sie eine Fahrt in einem offenen Bus durch Göteborg, mit schwedischem Sportsgeist feierten sie die Menschen in der Stadt. Danach folgte daheim Bratislava ein begeisterter Empfang. Aus den Großen sechs Nationen im Eishockey hatten die Slowaken sieben gemacht.

Eine Serie in 17 Teilen zur 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft, deren offizielle Maskottchen Asterix und Obelix sind. Klicken Sie auf News, um zu den Geschichten zu gelangen.

 

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