Internationaler Eishockeyverband

Asterix auf Eishockey Art

Asterix auf Eishockey Art

WM und Olympia: Meilensteine im Frauen-Eishockey

Publiziert 25.04.2017 21:16 GMT+2 | Autor Lucas Aykroyd
Asterix auf Eishockey Art
Wie ein von Kleopatra gebauter Palast waren die erste Frauen-WM 1990 und die ersten Olympischen Spiele 1998 riesige Errungenschaften. Fotos: Editions Albert René, IIHF Archives
In „Asterix und Kleopatra“ schafft es die ägyptische Königin, unerwartet einen Palast zu bauen. Im Frauen-Eishockey gab es in den 1990ern monumentale Leistungen

Auf dem Weg zur 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft publizieren wir jeden Tag einen Artikel, in dem wir augenzwinkernd Vergleiche zwischen den Asterix-Comics und berühmten Aspekten der Geschichte des internationalen Eishockeys anstellen.

Heute machen wir eine Pause vom Männer-Eishockey und feiern die Frauen, die 1990 ihre IIHF Eishockey-Frauen-WM schufen und 1998 das Olympische Frauen-Eishockey-Turnier.

Traurigerweise war die Einstellung zum Frauen-Eishockey vorher oft herablassend und von Vorurteilen geprägt, ähnlich wie Julius Cäsars Reaktion im Asterix-Comic auf Kleopatras Wette, dass ihr Volk in drei Monaten einen Palast errichten könne. „Du musst den Dingen, in die Augen sehen, oh Königin! Deine Nation ist dekadent und nur in der Lage, in halber Sklaverei unter den Römern zu leben.“

Es ist gut, dass Eishockeyspielerinnen erprobt darin sind, ein Nein nicht als Antwort zu akzeptieren. „Seit Frauen im späten 19. Jahrhundert begannen, Eishockey zu spielen, kämpfte ihr Sport um Respekt“, heißt es in dem Buch „World of Hockey: Celebrating a Century of the IIHF“ von 2007.

In den späten 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es Fortschritte. 1987 fand eine nicht-offizielle Weltmeisterschaft in Toronto statt. Wie Kleopatra, die Asterix und Obelix um Hilfe beim Palastbau bitte, sprang der damalige IIHF-Präsident Günther Sabetzki den Frauen zur Seite, nachdem er 1989 die erste Frauen-Europameisterschaft in Deutschland gesehen hatte. Der IIHF Kongress stimmte zu, 1990 eine erste Frauen-Weltmeisterschaft in Ottawa, der Hauptstadt Kanadas, zu veranstalten. Die Gastgeberinnen gewannen Gold durch ein 5:2 gegen die USA, sie trugen dabei pinke Trikots.

Obwohl das Internationale Olympische Komitee (IOC) schon 1992 die Aufnahme des Frauen-Eishockeys in die Winterspiele beschloss, war es für die Frauen noch ein langer Weg zur größten Bühne des internationalen Sports.

Frauen-Eishockey gehörte 1994 in Lillehammer nicht zum Olympia-Programm, Mary Jollimore schrieb am 21. September in der „Globe and Mail“: „Der Internationale Eishockey-Verband und der Verband Norwegen boten an, den Hauptteil der Kosten für die sechs Frauen-Teams in Lillehammer zu übernehmen.“ Doch es half nichts. Bei der Lektüre solcher Artikel dürfte sich manch einer oder eine fast wie der Vorkoster Kleopatras fühlen, nachdem er einen vergifteten Kuchen probiert hat.

Frauen-Eishockey debütierte schließlich 1998 in Nagano, und es ging unglaublich spannend zu. Das US-Team düpierte die favorisierten Kanadierinnen mit einem 3:1 im Finale, drei Punkte gelangen Sandra Whyte (Glücklicherweise wurde kein Mitglied des kanadischen Teams den Krokodilen vorgeworfen. Die Kanadierinnen sollten bei den nächsten vier Olympischen Spielen Gold gewinnen).

Erstaunlicherweise ist eine Spielerin aus Nagano noch aktiv: Die finnische Legende Riikka Valila, Mitglied der IIHF Hall of Fame, zog sich 2003 zurück. Und gab ihr Comeback in der Saison 2013/14. Mit 43 Jahren spielte die schlaue Stürmerin auch bei der WM 2017 für Finnland. Das macht sie wohl zur Kleopatra des finnischen Frauen-Eishockeys.

Es bleibt viel zu tun, aber Spieler und Fans, männliche wie weibliche, können sich weltweit darüber freuen, dass Frauen-Eishockey im Aufschwung ist.

Eine Serie in 17 Teilen zur 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft, deren offizielle Maskottchen Asterix und Obelix sind. Klicken Sie auf News, um zu den Geschichten zu gelangen.

 

Zurück zur Übersicht