Internationaler Eishockeyverband

Asterix auf Eishockey Art

Asterix auf Eishockey Art

2006 in Turin: Schweizer Käse für Kanada

Publiziert 26.04.2017 21:18 GMT+2 | Autor Lucas Aykroyd
Asterix auf Eishockey Art
Als die Schweiz Kanada mit einem 2:0 bei Olympia 2006 düpierte, war es, als liefen die Kanadier in Fondue. Fotos: Editions Albert René, Jukka Rautio / Europhoto
Bei der Olympiade 2006 siegten die Schweizer historisch gegen Kanada. Sie legten den Gegner lahm wie das Fondue die Gäste in „Asterix bei den Schweizern".

Auf dem Weg zur 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft publizieren wir jeden Tag einen Artikel, in dem wir augenzwinkernd Vergleiche zwischen den Asterix-Comics und berühmten Aspekten der Geschichte des internationalen Eishockeys anstellen.

Am neunten Tag der 2017 IIHF WM trifft Kanada auf die Schweiz. Denken wir noch einmal an den wohl berühmtesten - oder berüchtigtsten - Showdown zwischen diesen beiden Nationen, den es je gab.

Während der Winterspiele von Turin glaubte niemand, dass die Schweiz eine Chance gegen Kanada haben würde. Der Titelverteidiger startete solide mit Siegen gegen Italien (7:2) und Deutschland (5:1). Die Schweiz hatte sich von einem 0:5 zum Auftakt gegen Finnland erholt und die Tschechen mit einem 3:2 geschockt. Gegen Kanada hatten die Eidgenossen bei Olympia aber noch nie gewonnen.

Die „New York Times“ stellte den Unterschied zwischen den Gegnern so dar: „Das Team Canada besteht ausschließlich aus NHL-Stars. 18 seiner 23 Spieler sind größer als sechs Fuß (1,83 m). Der Executive Direktor ist Wayne Gretzky, das Aushängeschild des Sports. Die Schweiz hat hingegen 13 Spieler, die kleiner sind als sechs Fuß. Das Team hat nur drei NHL-Spieler, und zwei davon sind Goalies.“

Um zu gewinnen, mussten die Schweizer den Kanadiern das Gefühl vermitteln, dass sie in einem See von geschmolzenem Käse fest saßen. Wie es bei den wilden Partys geschieht, die der römische Statthalter in „Asterix bei den Schweizern“ feiert. Dank eines Shut-outs mit 49 Saves von Martin Gerber, der passenderweise aus der Region von Emmental stammt, hatte die Schweiz Erfolg.

Paul DiPietro, in Kanada geboren, traf spät im ersten Drittel für die Schweiz. Der Stanley-Cup-Sieger von 1993 mit den Montreal Canadiens erzielte im zweiten Drittel bei fünf gegen drei auch das 2:0, die kanadischen Routiniers Adam Foote und Chris Pronger saßen auf der Strafbank.

Die Kanadier befanden sich in einer klebrigen Notlage. Davon erholten sie sich nicht mehr. Sie erlitten bei diesen Winterspielen zwei weitere 0:2-Niederlagen. Erst verloren sie gegen den späteren Silbermedaillen-Gewinner Finnland im Gruppenspiel. Im Viertelfinale gelang Alexander Ovechkin der Gamewinner, Yevgeni Nabokov kam auf 27 Saves. Die Nordamerikaner beenden das Turnier auf Platz sieben, das schlechteste Ergebnis überhaupt bei Olympischen Winterspielen. Kanada hatte eine Talfahrt erlebt – so schnell wie die von Asterix, der im Comic auf Obelix einen verschneiten Berg der Alpen hinunter fährt.

Für die Schweizer war es dagegen so, als hätten sie das Edelweiß gefunden, das Asterix und Obelix ihrem Druiden Miraculix bringen sollen, damit er ein Gegengift für einen Vergifteten herstellen kann. Auch wenn sie nicht Bronze wie 1928 und 1948 gewannen, so war ihr sechster Platz von Turin doch das beste Ergebnis seit dem fünften Rang von 1952.

Eine Serie in 17 Teilen zur 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft, deren offizielle Maskottchen Asterix und Obelix sind. Klicken Sie auf News, um zu den Geschichten zu gelangen.

 

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