Spiel drei für Team Italien und Team Lettland stand am Dienstag Nachmittag auf dem WM-Fahrplan. Die Letten hatten mit zwei Siegen aus zwei Spielen den perfekten Start hingelegt. Den Italienern hingegen steckten zwei schmerzliche Niederlagen in den Knochen. Besonders die 1:10 Klatsche gegen die Russen galt es für die die „squadra azzura“ unter Trainer Stephan Mair aus den Köpfen zu bekommen.

Das Spiel startete vor sehr familiärer Kulisse. Unter den 6332 Zuschauern befanden sich rund 1500 Schülerinnen und Schüler aus Köln. Die Stehplatztribüne war komplett von den schon von zu Beginn an lautstark singenden lettischen Fans besetzt.

Das Spiel begann ruhig. Beide Teams tasteten sich erst einmal langsam in das Spiel heran. Nach 3 Minuten hatte jedes Team einen Torschuss für sich zu verbuchen. Beide Angriffsversuche waren aber zu ungefährlich um den Gegner zu bezwingen.

Der erste richtige Angriff führte dann zum ersten Tor. Auf der rechten Seite tauchte Marco Insam nach Vorlage von Tommaso Traversa auf und versenkte den Puck im linken Winkel des lettischen Tors.  Lettland Torwart Elvis Merzlikins war chancenlos. Die Italiener wirkten in den Anfangsminuten den Tick frischer und zielgerichteter. Doch ein richtiger Spielfluss kam auf beiden Seiten nicht zu standen. Team Italien und Team Lettland hatten Schwierigkeiten den Puck in den eigenen Reihen zu halten.

Das erste Lebenszeichen der Letten kam nach 11 Minuten. Roberts Bukarts mit einem feinen Solo, tanzte die komplette Defensivreihe der Italiener aus und scheiterte nur an Italien-Schlussmann Andreas Bernard. Angefeuert von den in rot und weiß gekleideten lettischen Fans übte Team Lettland in Folge deutlich mehr Druck nach vorne aus. Nach elf ein halb gespielten Minuten gab es das erste Powerplay für Lettland. Italiens Giovanni Morini musste wegen Behinderung des Torwarts für zwei Minuten auf die Strafbank.

Team Lettland nutze das Überzahlspiel und glich zum 1:1 Gleichstand aus. Kaspars Daugavins fand mit einem Querpass in der Mitte seinen Teamkollegen Guntis Galvins. Dessen fulminanten Schuss lenkte Andris Dzernis unhaltbar an Italien Torhüter Andreas Bernard ins Tor ab.  Doch den Schwung nach dem Torerfolg konnten Team Lettland nicht mitnehmen. Sie wirkten weiterhin fahrig und unkonzentriert in den eigenen Aktionen. Keiner der zwei Teams konnte das Spielgeschehen an sich reißen.

Zwei Minuten vor dem ersten Drittelende überrascht Team Italien mit einem Fernschuss von halbrechts. Lettland Goalie Elvis Merzlikins pariert den Puck in letzter Sekunde. Und nur 10 Sekunden später taucht Italien in Person von Giovanni Morini erneut vor dem lettischen Tor auf. Kunstvoll versucht der Italiener den Schlussmann der Letten mit einem Beinschuss zu überwinden, verfehlt dabei aber nur knapp das gegnerische Tor. So ging es mit einem Gleichstand in die erste Drittelpause.

Nach dem Seitenwechsel im zweiten Drittel, waren es die Italiener die erste Akzente in der Offensive setzten konnten. Die zwei Schüsse in Richtung des lettischen Tors fanden jedoch nicht ihr gewünschtes Ziel. Das Spiel wurde zunehmend beherzt und bissiger, weil auch Team Lettland wieder mitspielte. Nach fünf Minuten im zweiten Drittel kamen die Letten zu zwei Großchancen. Die beiden Fernschüsse konnte Schlussmann Andreas Bernard aber abwehren und hielt damit das Unentschieden für sein Team fest.

Nach 6 Minuten gibt es die erste Strafe gegen Lettland. Miks Indrasis wurde für 2-Minuten wegen Beinstellens auf die Strafbank verbannt. In Überzahl kam Team Italien durch Giulio Scandella zu einem Torabschluss, doch Torhüter Elvis Merzlikins konnte den Puck sicher festhalten. Das Powerplay konnten die Italiener nicht für sich nutzen. Nach zehn Minuten waren es wieder die Italiener, die gleich dreimal die Chance zur erneuten Führung hatten. Der lettische Schlussmann parierte glänzend.

Gerade Team Lettland enttäuschte bis zur Mitte des zweiten Drittels. Die in den Spielen zuvor stark auftretende Mannschaft von Trainer Robert Hartley zeigte viel Unsicherheiten in der Vorwärtsbewegung, vor allem bei eigenem Puckbesitz. Das Spiel glitt Ende des zweiten Drittels vor sich hin. Beide Teams waren bemüht in Führung zu gehen konnten sich aber keine zwingenden Torraumszenen herausspielen und waren zu inkonsequent bei eigenen Chancen.

Nach 35 gespielten Minuten waren es die Szenen abseits des Eises, die für Aufmerksamkeit sorgten. Angeführt von den WM Maskottchen Asterix und Obelix, lief eine riesige Polonese von Schulkindern durch die Arena und machten ordentlich Stimmung.

Kurz vor Ende des zweiten Drittels lief Lettland mit einem schönen Solo auf das Tor von Italien Keeper Andreas Bernard zu. Doch Defensivmann Thomas Larkin bekam in letzter Sekunde den Schläger zwischen Puck und Spieler und verhinderte somit das Schlimmste für sein Team. Im direkten Gegenzug kam Italien in Person von Tommaso Traversa zu ihrer besten Chance in Drittel Nummer 2. Aber auch hier stand die Defensive von Team Lettland besser und verhinderte den Führungstreffer für die Italiener.

Keine Tore und kaum zwingenden Aktionen im zweiten Drittel. So gingen beide Teams mit dem gleichen Zwischenstand wie nach Drittel Nummer 1 in die Kabine.

Das letzte Drittel des Spiels begann wie das zweite Drittel geendet hatte. Auf dem Eis bot sich ein wildes hin und her, gekennzeichnet durch planlose Torabschlüsse, viel gehake und Durcheinander im Spielaufbau.

Nach 46 gespielten Minuten erneutes Überzahlspiel der Italiener. 2-Minuten Strafe für Lettlands Nummer 23 Teodors Blugers. Auch hieraus konnte Team Italien keine Vorteil für sich ziehen. Im Gegenteil, Team Lettland zeigte sich deutlich angriffslustiger im italienischen Powerplay.

Bezeichnend für das Spiel waren die Angriffsversuche beider Teams im dritten Drittel. Die Teams wirkten müde und unkonzentriert im Abschluss. Sechs Minuten vor Schluss hatten die Letten in Person von Uvis Balinskis per Doppelchance die Führung auf dem Schläger. Doch beide Schüsse des Spielers gingen weit über das Tor der Italiener. Alles lief auf eine Verlängerung hinaus.

Doch dann die Überraschung kurz vor Spielende. Team Lettland ging eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene mit 1:2 in Führung.  Den Rückpass von Roberts Burkats schoss der nach dem Spiel als bester lettischer Spieler ausgezeichnete Andris Dzerins mit voller Wucht ins italienische Tor und somit zum dritten Sieg für Team Lettland.

Der Lette Ronalds Kennis bekam 4 Sekunden vor Ende noch eine 2 Minuten Strafe. Diese ging aber im Jubel seines Teams über das gewonnene Spiel unter.

Insgesamt ein sehr ausgeglichenes Spiel beider Mannschaften mit einem glücklicheren Ende für Team Lettland. Einzig herausragend bei dieser Nachmittagspartie waren die lettischen Fans. Diese feuerten ihr Team über die gesamte Spielzeit lautstark an.

Für die Italiener heißt es Spiel abhaken und Kräfte sammeln. Sie spielen schon morgen wieder, und das gegen USA. Team Lettland hat einen Tag länger Pause und darf dann am Donnerstag wieder gegen die Schweden aufs Eis.