Internationaler Eishockeyverband

Rückblick Gruppe A

Rückblick Gruppe A

Team USA feiert Gruppensieg

Publiziert 17.05.2017 18:45 GMT+2 | Autor Torsten Gaber
USA, Russland, Schweden und Deutschland erreichen das Viertelfinale. Aufsteiger Italien muß mit nur einem Punkt aus 7 Spielen zurück in die Division I.

Die Gruppenphase der Gruppe A wurde in der Kölner LANXESSarena ausgetragen. Bereits der erste Spieltag mit den Partien Schweden-Russland und USA-Deutschland zeigte, dass es ein spannendes Turnier wird. Topfavorit Russland konnte sich erst im Penaltyschießen gegen das Tre-Kronor-Team durchsetzen und Deutschland besiegte im Eröffnungsspiel das Team USA mit 2:1. Die Auftaktniederlage gegen den starken Co-Gastgeber sollte auch gleichzeitig der einzige Punktverlust des nordamerikanischen Auswahl bleiben.

In der Folge konnten die USA souveräne Siege gegen Dänemark (7:2), Italien (3:0) und die Slowakei (6:1) einfahren. Gegen Schweden (4:3) und Lettland (5:3) hingegen tat sich das Team von Jeff Blashill schwer und mußte mehrmals Rückständen hinterherlaufen, bevor man als Sieger vom Eis fuhr.

Das Finale um den Gruppensieg fand am letzten Spieltag gegen Team Russland vor ausverkauftem Haus in Köln statt. Die US-Boys lieferten sich mit der Sbornaja, die im Spiel dreimal in Führung ging, einen packenden Kampf und siegten mit 5:3 nach 2:3-Rückstand.  Die USA holten nach der Auftaktniederlage gegen Deutschland alle 18 Punkte und konnten mit einem Punkt Vorsprung auf Russland den Gruppensieg einfahren.

Team Russland, das die Gruppenphase als Zweiter abschloss, beeindruckte in der Vorrunde durch Torgefahr und knallharte Effizienz. Sobald die „Red Machine“ fahrt aufgenommen hatte, war sie kaum aufzuhalten. 15,4% aller russischen Torschüsse ließen die Torsirene aufheulen, was nicht verwundert bei einer Powerplayquote von über 54% (13 Tore bei 24 Überzahlsituationen). Dies bekamen zunächst die Italiener zu spüren, die mit 10:1 aus der Halle geschossen wurden. Aber auch die Slowaken (0:6) und Lettland (0:5) hatten der Torfabrik nichts entgegen zu setzen. Dazu kam noch die Defensivstärke der Sbornaja, die gegen Dänemark, die Slowakei und Lettland dreimal in Folge ohne Gegentor blieben und gegen Schweden und Italien nur jeweils einmal den Puck aus dem eigenen Tor holen mußten.

Platz drei, mit einem Punkt Rückstand auf Russland ging an das Team aus Schweden. Die Skandinavier unterlagen den USA (3:4) und Russland (1:2 n.P.) nur knapp mit einem Tor Differenz. Gegen Team Deutschland (7:2) und die Mannschaft aus Italien (8:1) feierte die Tre-Kronor-Auswahl souveräne Siege und konnte auch gegen die weiteren Gruppengegner Lettland (2:0), Dänemark und Slowakei (jeweils 4:2) als Sieger das Eis verlassen. Bei Schweden steht bisher das beste Penalty Killing dieser WM auf dem Eis. Die Nordeuropäer  kassierten nur 2 Gegentore und überstanden somit über 91% ihrer Unterzahlsituationen schadlos.

WM-Co-Ausrichter Deutschland war der absolute Publikumsmagnet dieses Turnieres bisher. Die Deutschen trugen ihre Vorrundenspielen durchschnittlich vor über 18.550 Zuschauern in die Kölner LANXESSarena aus und komplettieren die Top 4.

Am letzten Spieltag setzte sich die Mannschaft von Headcoach Marco Sturm in einem dramatischen Spiel gegen Lettland mit 4:3 nach Penaltyschießen durch und konnte so die Letten, die vor dem Spiel punktgleich mit Deutschland waren, auf Platz 5 verweisen. Zwar mußte man sich den starken Russen mit 3:6 und den Schweden sogar mit 2:7 deutlich geschlagen geben, konnte dafür aber neben dem Auftaktsieg gegen die USA auch gegen Italien 3 Punkte verbuchen. Durch Siege im Penaltyschießen gegen die Slowakei und Lettland, sowie eine 2:3-Niederlage nach Overtime gegen Dänemark sammelte Team Germany die nötigen Punkte, um in der KO-Phase weiterhin am Turnier teilnehmen zu dürfen.

Für Lettland (10 Punkte), Dänemark (7) und die Slowakei (4) ist das Turnier nach der Gruppenphase beendet. Team Danmark, dessen Kronprinz Frederik von Dänemark sich die Ehre gab und das Skandinavien-Duell gegen Schweden (4:2 für Team Schweden) live anschaute vor Ort, machte durch seine Auftritte in den Gruppenspielen bereits Werbung für das kommende WM-Turnier 2018 im eigenen Land in Kopenhagen und Herning.

Italien, das in der vergangenen Saison aus der Division I aufgestiegen war, muß den bitteren Gang zurück in die Zweitklassigkeit verkraften und wird 2018 versuchen, den direkten Wiederaufstieg in die Elite des Welteishockeys zu schaffen.

Beeindruckend waren auch die Zuschauerzahlen und die Stimmung in der Kölner Eisarena, wo das Publikum fast täglich die Laola-Welle durch das Rund schwappen ließ und die Fans aller teilnehmenden Nationen friedlich und fair miteinander feierten.

Das Spiel Lettland-USA am Mittag des 13. Mai 2017 war mit 17.936 Zuschauern das meistbesuchteste Mittagsspiel in der Geschichte der Eishockeyweltmeisterschaften überhaupt.

Die Partien von Gastgeber Deutschland lockten 129.880 Zuschauer in die LANXESSarena und der Veranstalter vermeldete sogar bei 6 der 7 deutschen Gruppenspiele „sold out“ (ausverkauft). Auch die Spiele der russischen Sbornaja waren mit über 15.500 Zuschauern im Schnitt ein Publikumsmagnet. Insgesamt kamen über 375.000 Besucher zu den Vorrundenbegegnungen in Köln und sorgten für einen Zuschauerschnitt von rund 13.500 Fans pro Partie.

Am morgigen Donnerstag (18.5.2017) treffen Team USA und Finnland um 16:15 Uhr in Köln aufeinander und ermitteln den ersten Halbfinalteilnehmer. Abends ab 20:15 Uhr wird es dann Gastgeber Deutschland mit Kanada zu tun bekommen.

Russland (gegen Tschechien) und Schweden (gegen die Schweiz) reisen am Mittwoch nach Paris, um dort ihre Viertelfinalspiele auszutragen. Für den Spielort Paris sind dies die letzten beiden Turnierspiele, da alle weiteren Spiele in Köln stattfinden.

 

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