Internationaler Eishockeyverband

Glückliche Dänen

Glückliche Dänen

Erste Punkte für Team Dänemark

Publiziert 09.05.2017 23:22 GMT+2 | Autor Torsten Gaber
Team Dänemark verspielte im letzten Drittel zunächst eine 3:0-Führung, gewann dann aber im Penaltyschießen.

Am Dienstagabend standen sich in Köln die Teams der Slowakei und Dänemark zum Abschluss des 3. Vorrundenspieltages gegenüber. Während die Slowaken bereits 2 Punkte aus dem Overtime-Sieg gegen Italien am Samstag verbuchen konnten, stand Dänemark punktlos am Tabellenende der Gruppe A vor diesem Spiel.

Nachdem beide Teams zu Beginn der Partie mit harmlosen Schüssen wenig Gefahr ausstrahlten, gab es in der 6. Minute die erste Strafe des Spiels gegen den Slowaken Juraj Mikus, als dieser seinen Gegenspieler auf dem Weg zum Tor festhielt.

Dänemark fand direkt in die Powerplay-Aufstellung, einen Schuss von der blauen Linie konnte Julius Hudacek im Tor der Slowaken aber sicher abwehren. Da Dänemark in der Folge nicht zu weiteren gefährlichen Aktionen ins gegnerische Drittel kam, überstand die Slowakei die erste Unterzahl unbeschadet.

Nur eine Minute später war es erneut die #26 der Slowaken, der nochmal wegen Haltens auf die Strafbank mußte. Auch diese Überzahlsituation erzeugte keine Gefahr vor dem slowakischen Tor und verstrich ohne Torgelegenheit für Dänemark.

In der Folge waren es dann die Slowaken, die über schnelles Aufbauspiel über die Flügel ins dänische Verteidigungs-Drittel kamen. Sie erspielten sich hier einige gute Schussgelegenheiten, woraus sich auch die erste Strafe gegen Dänemark entwickelte. Oliver Lauridsen konnte die Druckphase der Slowaken nur durch ein Foul stoppen und mußte wegen Behinderung für 2 Minuten in die Kühlbox.

Peter Ceresnak kam im folgenden Powerplay gleich mehrmals zu guten Abschlüssen aus der Distanz, im Gewühl vor dem Tor konnte aber keiner seiner Mitspieler den Puck im Tor versenkten. Es blieb beim 0:0.

Als die Dänen dann wenige Sekunden lang wieder mit 5 Feldspielern auf dem Eis standen, kam die nächste Strafe gegen den Slowaken Libor Hudacek.

Die erste Torchance hatte erspielte sich Frederik Storm, der mit der Scheibe am Schläger auf dem rechten Flügel ins Drittel fuhr, zur Mitte zog und das Tor nur knapp verfehlte.  

Mit dem nächsten Angriff im Powerplay dann aber der Treffer für die Dänen: Erneut war es Storm, der den Puck in der Powerplayaufstellung am linken Bullykreis führte. Er passte quer  zu Nichlas Hardt, der den Puck vom gegenüberliegenden Anspielpunkt in den Winkel feuerte. 1:0 für Dänemark.

Nur wenige Sekunden später bekam Marcel Hascak den Puck halblinks vor dem Tor serviert, hatte das leere Toreck vor Augen und den sicheren Ausgleich auf dem Schläger. Doch sein Schuss ging über das Tor.

16 Sekunden vor Drittelende dann nochmal ein Powerplay für die Slowakei nach einem Ellbogencheck von Nikolei Ehlers. Da die Dänen das anschließende Bully gewannen und sich befreien konnten, blieb es bei der knappen und etwas schmeichelhaften Führung für Dänemark, was sich auch in der Schussbilanz von 12:8 für die Slowakei widerspiegelte.

Die Slowakei starte im 2. Spielabschnitt mit 1:44 Minuten Überzahl und drängte auf den Ausgleich. Es fehlte allerdings das Schussglück, speziell bei Slowaken-Kapitän Vladimir Dravecky, dem beim Schlagschuss der Schläger brach.

Als Ehlers dann von der Strafbank zurückkam, hatten er und Mads Christensen die Chance, auf 2:0 zu stellen. Ehlers Pass beim 2-auf-1-Break war allerdings zu ungenau und in den Rücken des Mitspielers.

In der 25. Minute machten es die Dänen dann aber besser. Mathias Bau trat über links an, passte in die Mitte, wo der mitgelaufene Patrick Russell nur noch den Schläger hinhalten mußte und den Puck zum 2:0 einschieben konnte.

Im Anschluss hatte die Slowakei die Gelegenheit zum direkten Anschlusstreffer, erneut im Powerplay. Die Dänen hielten den Gegner allerdings geschickt an der Bande und konnten den Puck aus der Gefahrenzone klären.

Weitere Powerplays im minütlichen Wechsel für Dänemark oder die Slowakei zeigten, dass das Spiel von Nickeligkeiten und kleinen Fouls dominiert wurde. Es kam im kaum Spielfluss oder ein geordneter Spielaufbau zustande.

Die Schüsse der Slowaken waren zu größtenteils zu unpräzise und prallten von der Brust von Dänen-Keeper Sebastian Dahm ab.

3 Sekunden vor Drittelende fiel dann sogar das 3:0 für Dänemark durch Poulsen nach einem Konter.

Das Drittel endete zwar mit 9:5 Schüssen für die Slowakei, aber Slowaken waren zu ungenau im Torabschluss. Dänemark war vor dem Tor wesentlich effektiver.

Im letzten Drittel kam die Slowakei dann äußerst stark aus der Kabine und dominierte die Partie. Martin Gernat konnte mit einem Schlagschuss von der Blauen Linie auf 1:3 verkürzen in der 42. Minute. Dahm reklamierte zwar, beim Schuss von einem Slowaken behindert worden zu sein, doch die Schiedsrichter gaben den Treffer.

Kurz darauf spielte Matias Lassen den Puck über das Plexiglas in den Zuschauerraum und mußte wegen Spielverzögerung auf die Strafbank.

Michel Miklak schickte zu Beginn dieses Powerplays gleich mehrere gefährliche Schüsse aufs dänische Tor, blieb aber ohne Torerfolg.

Nach schöner Kombination im nächsten Angriff über Hascak und Dravecky nutzte dann aber Mario Bliznak einen Abpraller von Sebastian Dahm und konnte zum Anschlusstreffer für die Slowakei einschieben.  

In den letzten 10 Minuten drängte die Slowakei auf den Ausgleich und erspielte sich weitere gute Torgelegenheiten.

Als es 8:21 Minuten vor Ende zweimal 2 Minuten gegen N. Jensen wegen hohen Stocks gab, fiel dann auch der Ausgleich für die Osteuropäer.

Nach nur 13 Sekunden in Überzahl traf Michel Miklik nach aus zentraler Position nach Querpass von Ceresnak von der blauen Linie zum 3:3.

Die Slowaken konnten nun noch weitere 2 Minuten in Überzahl spielen, doch plötzlich verlor ein slowakischer Spieler den Puck im Angriff und so konnte Dänemarks Julian Jakobsen alleine aufs Tor zulaufen.

Seinen Schuss hielt Hudacek zwar, doch ein slowakischer Verteidiger, der noch zu retten versuchte, rutschte dann mit dem Puck in Hudacek und beförderte so die Scheibe hinter die Torlinie.

Nach Überprüfung durch den Videoschiedsrichter wurde der vermeintliche Führungstreffer der Dönen jedoch nicht gegeben, da das Tor bereits aus der Verankerung war, bevor der Puck die Linie komplett überquert hatte. Glück für die Slowaken.

Zwei Minuten vor Schluss hatte Morten Madsen nach Pass von Ehlers die Riesenchance, das doch noch das 4:3 zu erzielen, doch seinen Schuss aus dem Slot hielt Hudacek mit dem Schoner. Auch Jakobsen und Mads Christensen gaben kurz vor Schluss noch gute Schüsse aufs slowakische Tor ab, konnten aber kein Tor für Dänemark erzielen.

So ging es in die Verlängerung.

Andrej Kudrna hatte per Bauerntrick die erste gute Chance für die Slowaken, aber sein Versuch ging nur durch den Torkreis anstatt aufs Tor.

Als Miklik dann eine halbe Minute vor Schluss bei einem Angriff in Dänen-Goalie Dahm reinfuhr, konnte Dänemark nochmal in Überzahl versuchen, den Siegtreffer zu erzielen. Coach Karlsson nahm seine Auszeit und gab seinem Team noch letzte Instruktionen, doch seine Spieler konnten sich keine gute Torgelegenheit mehr erspielen.

Das Penaltyschießen mußte also die Entscheidung bringen.

Hier war es der dritte Schütze der Dänen, Morten Madsen, der als einziger seinen Penalty verwandeln konnte. Er lief aufs Tor zu, täuschte rechts an und versenkte dann den Puck links im Tor. Vladimir Dravecky mußte nun treffen, schob den Puck aber am Tor vorbei.

Dänemark gewinnt das Spiel trotz einer packenden Aufholjagd der Slowaken im letzten Drittel mit 4:3 nach Penaltyschießen.

Am Mittwochabend geht es für die Slowaken nun gegen Gastgeber Deutschland im Turnier weiter, während Dänemark am Donnerstagnachmittag auf die Titelfavoriten aus Russland trifft. 

 

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