Internationaler Eishockeyverband

Schweden souverän

Schweden souverän

Titelfavorit gibt sich gegen Aufsteiger keine Blöße

Publiziert 12.05.2017 19:09 GMT+2 | Autor Jakob Nalik
Schweden souverän
Der schwedische Captain Joel Lundqvist mit einer Torchance gegen Italien. Foto: Andre Ringuette / HHOF-IIHF Images
10.878 Zuschauer sehen ein klares 8:1 für die Skandinavier.

WM-Mitfavorit Schweden hat am Freitagnachmittag einen Pflichtsieg gegen Aufsteiger Italien eingefahren. Das Drei-Kronen-Team siegte gegen die Azurri mit 8:1 (2:0, 1:1, 5:0). Während Team Schweden einen weiteren Schritt in Richtung Viertelfinale macht, hat Italien im Abstiegskampf kaum noch Hoffnung.

Aufsteiger Italien stand nach den klaren Niederlagen gegen Russland und die USA mit Schweden der nächste dicke Brocken bevor. Die Skandinavier gingen naturgemäß als klarer Favorit ins Spiel, zumal sie als vor dem Spiel Gruppenvierte auch noch Punkte brauchten, um die Qualifikation für das Viertelfinale abzusichern. Auf der anderen Seite benötigten die Azzurri aber im Kampf um den Klassenerhalt noch Chancen zu haben.

Obwohl sie noch das Spiel gegen Lettland vom Vorabend in den Beinen hatten, legten die Schweden früh vor. Zunächst scheiterten Carl Soderberg und Philipp Holm mit ersten Versuchen an Frederic Cloutier, dann schlug in der vierten Minute Victor Rask zu: Der Stürmer zog von rechts in die Mitte, wurde nicht ausreichend gestört und traf unhaltbar ins lange Eck.

Team Schweden hatte die Partie im Anschluss voll und ganz im Griff, Chancen zum zweiten Tor gab es im Minutentakt. Italien kam nur einmal durch Anton Bernard gefährlich vor das Tor, Keeper Fasth rettete gegen den Schuss von halblinks mit dem Schoner.

In der neunten Minute erhöhten die Schweden dann. Ein Schuss von der blauen Linie prallte von der Bande hinter Cloutiers Tor zurück, Philipp Holm stand goldrichtig und schob ein. Auch danach drückten die Skandinavier aufs Tempo, Cloutier rettet gegen Dennis Everberg gerade so mit der Schulter. Noch knapper wurde es vier Minuten vor Ende des ersten Drittels, als Joel Eriksson Ek aus kurzer Distanz an der Latte scheiterte. Italien kam derweil kaum aus dem eigenen Drittel, sodass es mit einem hochverdienten 2:0 für den Favoriten in die erste Pause ging.

Drittel zwei begann mit dem ersten Powerplay des Spiels. Joel Lundqvist bekam eine kleine Strafe wegen Beinstellens, der Aufsteiger hatte in Überzahl die Chance auf den Anschluss. Eine Möglichkeit, die sich die Italiener nicht entgehen ließen. Ein herrlicher Diagonalpass von Giulio Scandella erreichte Giovanni Morini, der die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Die Azzurri waren nach 24 Minuten plötzlich wieder im Spiel.

Spielbestimmend blieben aber die Skandinavier, Cloutier musste Italien mit mehreren Saves im Spiel halten. Team Schweden ließ die Scheibe laufen und blieb auch im Abschluss geduldig. In der 30. Minute zahlte sich das aus: Nach einer schönen Kombination mit Holm an der blauen Linie traf Jonas Brodin mit einem satten Schuss in die linke untere Torecke.

Knapp zwei Minuten später hätte Markus Krüger erhöhen können, setzte seinen Schuss aber freistehend im Slot zu hoch an. Italien kam offensiv in dieser Phase überhaupt nicht zur Geltung, Cloutier hingegen hatte alle Hände voll zu tun. So rettete Italiens Goalie auch stark gegen Elias Lindholm, der mutterseelenallein auf das Tor zulief.

Die nächste offensive Szene gab es ausgerechnet in Unterzahl. Als Anton Bernard wegen Beinstellens draußen saß, lief Italien ein 2-auf-1-Break. Der letzte Pass kam aber zu ungenau, Schweden konnte klären. Anschließend baute Team Schweden wieder Druck auf, scheiterte durch Nylander aber am Pfosten.

Kaum war das eigene Powerplay zu Ende, musste Rask wegen Behinderung auf die Strafbank. Sekunden später musste Torwart Viktor Fasth retten: Erst hielt er gegen Alexander Eggers Schuss von der blauen Linie und auch beim anschließenden Gestocher im Torraum hielt er seinen Kasten sauber. Auch bei weiteren Schussmöglichkeiten der Azurri stand der schwedische Goalie im Weg, sodass seine Mannschaft die Unterzahl unbeschadet überstand. Dementsprechend blieb es zur Pause beim 3:1.

Vom Bully weg unterstrichen die Schweden im Schlussabschnitt, dass sie die schnelle Entscheidung erzwingen wollen. Nach 11 Sekunden scheiterte Gabriel Landeskog noch an Cloutier, genau eine halbe Minute fiel das Tor dann. Elias Lindholms ersten Versuch konnte der Torwart noch parieren, die zurückprallende Scheibe wollte Lindholm in die Mitte spielen, wo ein italienischer Verteidiger den Puck ins eigene Tor lenkte.

Italien steckte trotzdem noch nicht auf, Markus Gander schoss in der 45. Minute nur um Zentimeter über das Tor. Kurz darauf musste Alex Lambacher wegen Hakens zwei Minuten runter. In Überzahl scheiterte Victor Hedman vom linken Bullykreis an Cloutier, der ebenso gegen Nylander zur Stelle war. So konnte Team Schweden zunächst noch nicht nachlegen.

Eine klasse Kombination sorgte dann in der 51. Minute für das 5:1, über Carl Soderberg kam die Scheibe zu zu Alexander Edland an die blaue Linie. Dessen abgefälschter Schuss landete am linken Innenpfosten, Linus Omark staubte locker ab. Die Szene hatte jedoch einen faden Beigeschmack: Ein Schwede hatte Italiens Daniel Frank zuvor mit dem Ellbogen im Gesicht getroffen, der daraufhin verletzt liegen blieb. Frank musste vom Eis, der Treffer zählte trotzdem.

Die nächste Großchance hatte Edler frei vor dem Torwart, Cloutier reagierte allerdings prächtig. Eine Minute später klingelte es aber doch: Joakim Nordström spielte hinter dem Tor einen schönen Rückhandpass auf Carl Klingberg, der frei im Slot mühelos auf 6:1 stellte. Drei Minuten vor der Schlusssirene wurde es noch deutlicher, Eriksson Ek staubte zentral vor dem Tor nach einem Schuss von Stralman zum 7:1 ab. Den Schlusspunkt setzte John Klingberg, dessen Schuss Cloutier unglücklich durch die Schoner rutschte.

Als bester italienischer Spieler wurde Thomas Larkin geehrt, Mann des Tages bei den Schweden war Viktor Rask. Italien trifft am morgigen Samstag auf Gastgeber Deutschland, für die Schweden steht am Sonntag das Skandiavien-Duell gegen Dänemark auf dem Programm.

 

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